SOKO Querulant (German Edition) by Roland Kirsch

SOKO Querulant (German Edition) by Roland Kirsch

Autor:Roland Kirsch [Kirsch, Roland]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9781477822876
Herausgeber: Edition M
veröffentlicht: 2017-02-21T16:00:00+00:00


»Guck mal, wer da kommt.«

»Na, das wurde aber auch mal wieder Zeit.«

»Kommissar! Komm, setz dich her zu uns.«

Der Kommissar, wie sie ihn nannten, wurde von den Stammtischbrüdern herzlich empfangen.

Ferdi orderte umgehend eine Runde Ouzo.

Konrad stand auf und nötigte Theo, ein Stück von ihm wegzurücken. Dann zog er einen Stuhl heran, damit Krump neben ihm Platz nehmen konnte.

Krump saß mit dem Rücken zum Spielautomaten und damit zu Elias. Er bemerkte ihn nicht, und die Stammtischdiskussion erforderte auch seine ganze Aufmerksamkeit.

Ferdi ging ihn sofort direkt an. »Du kennst doch unsere Kartoffelwette. Stell dir vor: Der Konrad kommt daher mit so einem kleinen Kartoffelsäckchen.« Dabei umriss er mit den Händen ein fiktives Rechteck von etwa 60 auf 30 Zentimetern.

»Du übertreibst mal wieder«, hielt Konrad dagegen. »Wir haben um einen Sack voll Kartoffeln gewettet. Und ein Sack ist ein Sack.«

Theo hatte auch eine Meinung dazu. »Unter einem Kartoffelsack versteht man im Allgemeinen schon den Ein-Zentner-Sack. Aber andererseits haben wir das bei der Wette nicht ausdrücklich festgehalten.«

Bevor nun Ferdi und Konrad auf Theo losgingen, griff Krump schlichtend ein. »Aber Freunde, die Kartoffelwette gehört doch in eine ganz andere Geschichte.«

Der Grieche beendete die Diskussion dann endgültig. Er brachte ein frisch gezapftes Bier für Krump. Ein Tablett mit fünf bis zum Rand gefüllten Ouzogläsern stellte er in die Mitte des Stammtisches. Eines davon hob er gleich selbst. »Auf den Kommissar!«

Dem wollte sich niemand widersetzen, zumal der Wirt erklärte: »Die gehen aufs Haus.«

Woraufhin Ferdi eine weitere Runde in Auftrag gab.

Die Großfamilie am Nebentisch hatte gespeist. Die Mutter sammelte die Pommes ihres Sohnes ein, die Oma bestellte einen koffeinfreien Kaffee und der Opa zwei Obstler. Einen für sich und einen für den Vater der Kinder.

Die Teenager waren nur noch zu dritt. Eines der Mädchen war gegangen und das andere intensiv mit dem Smartphone beschäftigt. Die Jungs bestellten noch eine Cola.

Elias’ Barschaft schrumpfte zusehends, und Krump saß immer noch wie festgeklebt auf dem Stuhl, vor ihm das zweite Bier. Elias warf eine Münze in den Schlitz und schlug dreimal kräftig mit der flachen Hand auf das Holzgehäuse des Automaten.

Nachdem dies am Stammtisch kommentiert wurde, drehte der Kommissar endlich den Kopf.

Elias richtete sich zu seiner vollen Größe auf. Er gab dem Automaten noch einen Schlag und nickte Krump zu, bevor er durch die Toilettentür verschwand.

Krump hatte es plötzlich sehr eilig.

Elias erwartete den Kommissar in der Herrentoilette. Er lehnte neben dem Urinal an den Fliesen, beide Kabinentüren standen weit offen. »So schnell trifft man sich wieder.«

Krump war vorsichtig. »Was machst du hier? Verfolgst du mich?«

»Ich bin doch der, nach dem gesucht wird, denke ich.« Elias versuchte ein Lächeln. Es misslang. »Ich wollte mit dir reden … und mich entschuldigen. Es tut mir leid, ich habe die Beherrschung verloren. Ich wollte dich nicht beleidigen, aber es ist alles zu viel in letzter Zeit und die Nerven …«

Elias’ Stimme klang gepresst. Er kam einen Schritt auf Krump zu und nahm die Hände aus den Hosentaschen.

Krump wich zurück. »Paranoid« stand in dem psychiatrischen Gutachten und »Realitätsverlust«. Der Kommissar blieb ruhig, zeigte seine leeren Hände vor. »Lass uns vernünftig miteinander reden.



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